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Was ist eine Blasenspiegelung?
Die Blasenspiegelung ist ein diagnostisches Verfahren zur Untersuchung der Harnröhre und der Prostata (beim Mann) und vor allem der Harnblase.
Die Notwendigkeit einer Blasenspiegelung
Wann muss eine Blasenspiegelung gemacht werden?
Die Urethrozystopskopie oder kurz Zystoskopie - wie man die Blasenspiegelung auch nennt - ist die wichtigste Untersuchung zur Abklärung einer Hämaturie, also wenn Blut im Harn nachgewiesen wurde (sei es sichtbar oder in einer Laboruntersuchung des Harns). Da Blut im Harn eines der häufigsten Symptome einer Blasenkrebserkrankung darstellt, ist die Zystoskopie ein wichtiger Bestandteil der Abklärung bei Verdacht auf das Vorliegen einer ebensolchen Erkrankung (siehe auch Blasenkrebs).
Zusätzlich ist diese Untersuchung im Rahmen der Nachsorge nach erfolgreicher Behandlung von Blasenkrebs unverzichtbar.
Eine Vergrößerung der Prostata kann zu typischen Veränderungen der Harnstrahls und des Wasserlassens im Allgemeinen führen. Um auch hier zusätzliche Informationen bezüglich der Harnröhre oder der Prostata inklusive des sogenannten Blasenhalses (also dem Übergang von der Harnblase in die Prostata) zu erhalten, kann eine Zystoskopie durchgeführt werden.
Darüberhinaus kann man durch eine Zystoskopie auch Veränderungen der männlichen Harnröhre beurteilen. Vor allem bei Verdacht auf das Vorliegen einer Harnröhrenenge oder einer Verletzung kann die genaue Position und das Ausmaß der Veränderung beurteilt werden, was für die Wahl der Therapie ausschlaggebend sein kann.
Selten finden sich auch Fremdkörper in der Blase, wie zum Beispiel Blasensteine oder Teile von Dauerkatheter. Auch hier ist natürlich die Lage und die Größe für die weitere Therapie entscheidend.
Auch zur weiteren Abklärung bei chronischen Blasenentzündungen wird die Zystoskopie empfohlen. Hier ist vor allem darauf zu achten, die Untersuchung nicht während einer bestehenden Entzündung durchzuführen, sondern zuerst den Infekt entsprechend zu therapieren und erst dann bei Beschwerdefreiheit und idealerweise unauffälligem Harn-Befund die Untersuchung zu planen.
Zu guter letzt ist die Blasenspiegelung bei der Entfernung einer Harnleiterschiene, dem sogenannten JJ-Stent erforderlich. Dabei wird mit einer feinen Zange, welche durch das Instrument eingebracht wird, der in der Harnblase liegende Stent gefasst und kann gemeinsam mit dem Instrument unkompliziert und nahezu schmerzfrei entfernt werden.
Welche Krankheiten können durch eine Blasenspiegelung erkannt werden?
Die Blasenspiegelung ist zur Abklärung einer Hämaturie und/oder bei Verdacht auf Blasenkrebs eine der wichtigsten diagnostischen Untersuchungen. Beim Mann hilft die Zystoskopie bei Prostatavergrößerung oder Verdacht auf eine Harnröhrenveränderungen bei der Therapieplanung. Chronische Blasenentzündungen können ebenso durch die Spiegelung der Blase besser beurteilt werden.
Ablauf der Blasenspiegelung
Die Vorbereitung vor einer Blasenspiegelung
Die Zystoskopie wird in der Regel ambulant durchgeführt. Eine spezielle Vorbereitung ist dabei nicht erforderlich. Es wird jedoch empfohlen unmittelbar vor der Blasenspiegelung noch eine Harnuntersuchung zum Ausschluss einer aktiven Blasenentzündung durchzuführen. Gegebenenfalls wäre eine antibiotische Abschirmung (einmalige Einnahme eines Antibiotikums) angezeigt oder man müsste eine Therapie (für 3-7 Tage) beginnen, um anschließend einen neuen Termin zu vereinbaren.
Diese Untersuchung kann ich Ihnen in der Urologischen Ambulanz im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder anbieten.
Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
Die Blasenspiegelung erfolgt in nahezu liegender Position auf einem Untersuchungsstuhl. Vor Einführen des Instruments ist eine sorgfältige Reinigung der äußeren Harnröhrenöffnung erforderlich, hierbei verwendet man ein alkoholfreies Schleimhautdesinfektionsmittel. Dann wird ein Gleitmittel in die Harnröhre eingebracht, welches neben einem Lokalanästhetikum, also einer schmerzlindernden Substanz, auch noch ein zusätzliches Desinfektionsmittel beinhaltet. Anschließend kann mit dem Instrument unter Sicht langsam in die Harnröhre eingegangen und in weiterer Folge bis in die Blase vorgegangen werden.
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Wie lange dauert die Blasenspiegelung?
Je nach Fragestellung kann die Untersuchung nach bereits wenigen Minuten erfolgreich beendet werden.
Was ist der Unterschied der Untersuchung beim Mann und bei der Frau?
Prinzipiell kann die Untersuchung sowohl beim Mann, als auch bei der Frau gleich durchgeführt werden. Es wird aber beim Mann aufgrund des Verlaufs der Harnröhre und der Prostata bevorzugt ein flexibles Instrument eingesetzt. Dabei können die Biegungen und Kurven der Harnröhre einfacher und schmerzloser mit dem Instrument passiert werden. Bei der Frau wird die Untersuchung aufgrund der „geraden“ und sehr kurzen Harnröhre bevorzugt mit einem starren röhrenartigen Instrument durchgeführt. Hier hat sich der Einsatz sogenannter Winkel-Optiken (30° oder 70° Grad) bewährt, sodass ein „Blick um die Ecke“ möglich ist. Bei beiden Verfahren kann auf Wunsch des Patienten mittels Kamera das Bild, dass sich sonst nur dem Untersucher zeigen würde, auf einen Bildschirm übertragen werden. Somit kann der Patient unmittelbar zusehen und bekommt einen besseren Eindruck von der Untersuchung.
Risiken & Nebenwirkungen
Welche Risiken hat die Blasenspiegelung?
Die Untersuchung ist ein sehr risikoarmes Verfahren. Trotzt lokaler Anästhesie kann die Spiegelung mit leichten Schmerzen einhergehen. Gelegentlich beschreiben Patienten nach der Untersuchung anfangs ein leichtes Brennen beim Wasserlassen oder einen vermehrten Harndrang. Auch kann es nach der Untersuchung zu leichten, vorübergehenden Blutungen vor allem aus der Harnröhre kommen.
Durch entsprechende Hygienemaßnahmen kann das Risiko einer Blasenentzündung im Anschluss an eine Zystokopie minimiert werden.
Mögliche Komplikationen nach der Untersuchung
Um eine Blasenentzündung im Anschluss an eine Zystoskopie zu verhindern, kann neben entsprechenden Hygienemaßnahmen eine antibiotische Prophylaxe (Vorbeugung) mittels einmaliger Einnahme eines Antibiotikums angezeigt sein.
Verletzungen der Harnröhre sind zwar prinzipiell möglich, sollten aber eine Ausnahme darstellen.
Nach der Blasenspiegelung
Verhaltensregeln nach der Untersuchung
Achten Sie nach der Blasenspiegelung auf eine ausreichende Trinkmenge und gehen Sie falls nötig auch etwas vorzeitig auf die Toilette, da die Blase und die Harnröhre durch die Untersuchung eine gewisse Reizung erfahren können.
Fieber und andere Symptome
Eine erhöhte Temperatur (ab 38° Celsius) oder anhaltend starke Schmerzen beim Wasserlassen weisen auf das Vorliegen einer Blasenentzündung hin. Kontaktieren Sie bitte als bald Ihren Arzt oder suchen Sie eine Akut-Ambulanz auf.
Schlüsselfragen zur Kostenabdeckung und Absicherung
Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?
Die Blasenspiegelung ist eine Kassenleistung und die Kosten hierfür werden vollständig von Ihrer Krankenversicherung übernommen.
Häufig gestellte Fragen zur Blasenspiegelung
Wie schmerzhaft ist eine Blasenspiegelung?
Durch den Einsatz eines speziellen Gleitgels, kann durch die Wirksamkeit des enthaltenen Anästhetikums die Harnröhre weitgehend betäubt werden. Jedoch lässt sich beim Mann weder der Schliessmuskel noch die Prostata dadurch betäuben, sodass diese Abschnitte zumeist recht empfindlich sind. Mit stärkeren Schmerzen ist bei behutsamen Umgang mit dem Instrument aber dennoch nicht zu rechnen.
Kann ich meinen gewöhnlichen Tagesablauf fortsetzen, oder brauche ich Ruhe nach der Behandlung?
Da die Untersuchung ambulant und in Lokalanästhesie durchgeführt wird, ist im Anschluss daran mit keinerlei Einschränkung zu rechnen. Wie bereits erwähnt, kann es anfangs zu einem leichten Brennen beim Wasserlassen oder einen etwas häufigeren Harndrang geben. Diese geringen Beschwerden lassen rasch wieder nach und somit können Sie den weiteren Tag unbeeinträchtigt fortsetzen.
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