Harnröhrenenge

Dr. Max Klitsch
Dr. Max Klitsch
24.10.2024
Lesedauer ca.
6
Min

Inhalt

Ursachen einer Harnröhrenenge

Als Ursache einer Harnröhrenenge (beim Mann) kommen Entzündungen (wiederholte Prostataentzündungen, Tuberkulose, u.a.) oder Verletzungen (bei Beckenbruch im Rahmen von Verkehrsunfällen, Unfälle mit dem Fahrrad – Fahrradstange, u.a.) in Frage.

Bedauerlicherweise kommt es aber auch immer wieder nach instrumentellen Eingriffen (Katheterisierung, TUR-P [siehe gutartige Prostatavergrößerung], Blasenspiegelung, u.a.) zur Ausbildung einer Harnröhrenenge.

Harnröhrenengen bei der Frau sind häufig bei wiederkehrenden Blasenentzündungen zu finden. Die Notwendigkeit einer operativen Behandlung stellt sich jedoch nur bei starker Ausprägung und klinisch auffällig abgeschwächtem Harnstrahl.

Beschwerden bei Harnröhrenenge

Das klinische Beschwerdebild ist durch einen abgeschwächten Harnstrahl mit verlängerter Miktionszeit (Dauer des Wasserlassens), gelegentlich leichten Schmerzen (Dysurie) beim Wasserlassen und wiederholten Blasenentzündungen gekennzeichnet.

Auch ist eine Harnverhaltung möglich. Dabei kann der Patient trotz starkem und oft auch schmerzhaftem Harndrang praktisch nur mehr tröpfchenweise harnlassen.

Diagnostik

Beim Mann führen neben einer klinischen Untersuchung (inklusive Ultraschall der Nieren und der Blase), vor allem die Harnflussmessung (Uroflowmetrie) mit Restharnbestimmung (Ultraschall der Harnblase unmittelbar nach dem Wasserlassen) und eine flexible Harnröhrenspiegelung zur Diagnosestellung.

Zusätzlich kann vor einer geplanten Operation auch ein Röntgen der Harnröhre durchgeführt werden, um die Engstelle genauer lokalisieren zu können sowie eventuell auch eine Aussage über die Länge der Enge zu erhalten. Bei der Frau lässt sich eine Enge der Harnröhre einfach und schmerzfrei im Zuge einer Blasenspiegelung mittels spezieller Instrumente (Harnröhrenkalibrierung) feststellen.

Therapie von Harnröhrenenge

Eine konservative Behandlungsmöglichkeit dieser Erkrankung besteht derzeit nicht.

Bei erstmaligen und kurzstreckigen Harnröhrenengen beim Mann hat sich die operative Behandlung mittels Schlitzung unter Sicht (Urethrotomia interna nach Sachse) bewehrt. Dieser endoskopische Eingriff ist durch eine kurze Operationszeit und einem nur 2-3 tägigen Krankenhausaufenthalt geprägt. Eine Katheterversorgung nach dem Eingriff ist dabei oft nur für 1 Tag notwendig.

Kommt es jedoch wiederholt zu Harnröhrenengen oder zeigen sich längerstreckige Engen, so sind nach einer neuerlichen Schlitzung die Erfolgsaussichten eher gering einzuschätzen.

Daher bietet sich hier die etwas aufwendigere, offene Harnröhrenplastik mit Mundschleimhauttransplantat an. Dabei wird die Harnröhre unmittelbar über der Engstelle freigelegt und die Enge nach Eröffnen der Harnröhre durch ein aus dem Mund entnommenen Schleimhautstück gedeckt. Die zusätzliche Versorgung mit einem Bauchkatheter (ein dünner Katheter, welcher knapp oberhalb des Schambeines durch die Haut in der Blase platziert wird) für etwa 14 Tage, hilft dabei das eingesetzte Schleimhauttransplantat einheilen zu lassen.

Die operative Behandlung der Harnröhrenenge bei der Frau erfolgt in Lokalanästhesie und bedeutet einen zweitägigen Krankenhausaufenthalt. Die Harnröhre wird dabei etwas aufgedehnt und anschließend der Länge nach eingeritzt. Eine Katheterversorgung erfolgt für 1 Tag, danach ist eine Entlassung aus dem Krankenhaus möglich.

Durch meine Tätigkeit im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien kann ich Ihnen eine eventuell notwendige operative Weiterbehandlung auch persönlich anbieten.

Dr. Max Klitsch
Dr. Max Klitsch
Facharzt für Urologie

Sie haben Fragen zu diesem oder einem anderen urologischen Thema?
Gerne stehe ich Ihnen im Rahmen eines Termins zur Verfügung!

Autor:
Dr. Max Klitsch
Erstellt am:
16.8.2024
Veröffentlicht am:
24.10.2024
Letztes Update:
24.10.2024
Unser Angebot

Professionelle urologische Betreuung auf höchstem Niveau

Vereinbaren Sie noch heute einen Termin für individuelle Beratung und erstklassige medizinische Versorgung ohne Wartezeiten.

Online-Termin

Vereinbaren Sie schnell und einfach einen Online-Termin in unserer Ordination.

zum Online-Termin >>

E-mail

Gerne stehen wir Ihnen für Ihre Anfragen per E-mail zur Verfügung!

office@urologiewien.at

Telefon

Bitte rufen Sie uns an, wenn Sie direkt mit uns sprechen möchten.

+43 664 27 828 27
Eine Patientin vereinbart an der Rezeption der Ordination von Urologe Dr. Max Klitsch einen Termin.